25.10.2009: Maschinenwagen des K-Zuges restauriert
Die meisten von Ihnen, verehrte Besucher unserer Internetseite, werden sich fragen, was ein K-Zug ist und was es mit dem Maschinenwagen auf sich hat. Hier die kurzen Antworten:
Auf dem Gebiet der DDR wurden insgesamt 14 sogenannte Katastrophenzüge (K-Züge) vorgehalten. Im Grunde handelt es sich um mobile Krankenhäuser, bestehend aus
- einem OP-Wagen, in dem die Erstversorgung von Verletzten vorgenommen werden konnte
- einem oder mehreren Bettenwagen
- einem Küchenwagen mit Großkücheneinrichtung
- einem Maschinenwagen zur netzunabhängigen Energieversorgung des Zuges
- einem Wasserwagen für Trinkwasser und
- einem oder mehreren Lagerwagen für die Ausrüstung, zu der auch Krankenzelte gehörten.
Offiziell dienten die Züge der Zivilverteidigung. De facto waren sie jedoch meist im militärischen Einsatz und dienten bei Militärübungen des Warschauer Paktes als mobile Hospitäler. Der Regeleinsatz bestand jedoch darin, verletzte sowjetische Soldaten aus der DDR durch Polen an die sowjetische Grenze zu bringen. Letztmalig erfolgte solch ein Transport 1993 nach Brest.
Der K-Zug, den Sie in Salzwedel besichtigen können, war zuletzt in Jerichow stationiert und sollte 1994 in Salzwedel verschrottet werden. Dort hat ihn unser Verein übernommen.
Da die Wagen des K-Zuges in Salzwedel leider meist der Witterung ausgesetzt sind, ist nach und nach eine Sanierung notwendig. Begonnen haben wir mit dem Maschinenwagen, der ursprünglich am 20.12.1976 in Dienst gestellt wurde. Äußerlich unterscheidet er sich kaum von den damals in der DDR üblichen Reisezugwagen der Gattung Bghw. Der Wagenkasten stammt auch vom gleichen Hersteller, dem Reichsbahnausbesserungswerk Halberstadt.
Der Wagen ist 18.70 Meter lang und beherbergt zwei Vierzylinder-Dieselaggregate, einen Leitstand mit kleiner Werkstatt und ein Übernachtungsabteil für die Besatzung, die zu Betriebszeiten aus insgesamt vier Personen bestand, die den gesamten K-Zug technisch betreuten.
Am 25.10.2009 konnte er erstmals wieder der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die folgenden Bilder zeigen ihn an diesem Tag im Bahnbetriebswerk Salzwedel.
Fahrzeug:
Der KatastrophenzugStichwörter:
Fahrzeugrestauration
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01.08.2009: Veranstaltung
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Am 27./28. Juni 2009 war der Verein mit seinem Dampfzug, bestehend aus 50 3682 und drei Reisezugwagen zu Gast bei der Prignitzer Eisenbahn auf der Strecke Plau am See - Güstrow. Die Veranstaltung zog jede Menge Besucher an. Aus Anlass eines Treckertreffens in Quetzin bei Plau war extra ein neuer Haltepunkt angelegt worden.
Leider trat am 27. Juni ein Kesselschaden an der Lok auf, der vor Ort nicht behoben werden konnte. Zwar musste die Lok am 28.6.2009 kalt nach Wittenberge überführt werden. Trotzdem war es aus unserer Sicht eine gelungene Veranstaltung.
Der Schaden konnte in der darauf folgenden Woche in Wittenberge behoben werden, so dass einem Einsatz am 4.7. nichts mehr im Weg stand.
5 Jahre Verein Historischer Lokschuppen Wittenberge e.V.
Am Freitag den 3. Juli begannen wir, nachdem die Lok repariert war, die Maschine anzuheizen. Zunächst unterstützte uns die Freiwillige Feuerwehr Wittenberge beim Befüllen des Kessels, der wegen der erforderliche Reparatur etwas "Wasser lassen" musste. Mitglieder des Wittenberger Vereins unterstützten uns beim Anheizen tatkräftig mit genug Holz.
Befüllen des Kessels durch die Feuerwehr
Auch bekamen wir Zuspruch und kurzfristige Unterstützung durch die Mitarbeiter des Werkes, so dass die Stangen jeweils innerhalb einer Stunde komplett angebaut waren. Nachdem wir den Zug aus dem Werk geholt hatten, stellten wir ihn für den nächsten Tag im Bw ab.
Abfahrbereit im Werk
Am 4. Juli fuhren wir zweimal nach Osterburg und zurück, wobei die Lok auf der Strecke zeigen konnte, was noch in ihr steckt. Auch an diesem Tag unterstütze uns die Freiwillige Feuerwehr Wittenberge wieder beim Wassernehmen, dieses Mal im Bereich des Stellwerks Wm.
Der Schlusspunkt für uns bildete die Rückfahrt nach Salzwedel. Nach 380 Km Fahrtstrecke ohne irgendwelche Probleme stellten wir die Lok abends um 10 Uhr im Schuppen in Salzwedel ab.
Abschließend möchten wir uns für die mehr als gute Zusammenarbeit und die spontane Unterstützung bei zahlreichen Helfern vor Ort, u.a. den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Werkes Wittenberge, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wittenberge und dem Verein Historischer Lokschuppen Wittenberge e.V. bedanken. Ohne ihre Hilfe wäre der Tag für uns nicht so gut abgelaufen.
Fahrzeug:
50 3682-7
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10.07.2009: "Dampfprobe" 50 3570
Am Freitag, den 10. Juli 2009 konnten wir 50 3570 nach gut 22-jähriger Abstellzeit erstmals wieder in Betrieb nehmen. Dem vorausgegangen waren gut drei Jahre Arbeit an der Maschine. Dabei wurden alle Kesselrohre gewechselt, die Armaturen, Pumpen, die Bremse, Dampfmaschine und das Fahrwerk aufgearbeitet. Außerdem wurde die Lok für den Einbau einer Zugbeeinflussungsanlage PZB90 vorbereitet. Gegen 11:00 Uhr vormittags setzte sich die Lok unter Beifall ihres Eigentümers, Vereinsmitgliedern und geladener Gäste erstmals in Bewegung, um für ein paar Fotos zu posieren.
Zwar sind noch einige Nacharbeiten fällig, die sich noch einige Zeit hinziehen werden. Dennoch ist der Verein stolz, einen wichtigen Meilenstein bei der betriebsfähigen Aufarbeitung der Lok erreicht zu haben und dankt allen, die auf dem langen Weg bis hierhin geholfen haben und noch helfen.
50 3570 auf der Drehscheibe im Bw Salzwedel
50 3570 im Beisein von 44 594 und ihrer betriebsfähigen Schwester 50 3682
50 3570 vor dem Wasserturm des Bw Salzwedel
Fahrzeug:
50 3570-4Stichwörter:
Fahrzeugrestauration
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