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Volksstimme vom 22.10.2011

Schwarze Lady steht schnaufend Modell

Dampflokfreunde laden für heute und morgen zum letzten Fest am Lokschuppen ein

von Philip Najdzion und Fabian Laaß

Heute ist es soweit: Um 10 Uhr beginnt das letzte Dampflokfest in Salzwedel. Bis morgen 16 Uhr können sich Gäste am Lokschuppen umsehen.

Salzwedel Es zischt und dampft am Salzwedeler Lokschuppen. Überall klicken Kameras. "Tuuut" machte die alte Dampflok. Rauch steigt zum Himmel. "Aus dem Weg", rufen die Fotografen. Etwa 50 von ihnen sind gestern zum Lokschuppen gekommen.

Die alten schwarzen Ladys steht Modell. Und die Gäste halten die Dampflokfreunde ganz schön auf Trab. "Noch ein bisschen drehen", ruft einer. "Ein paar Meter weiter nach vorne", verlangt ein anderer - als ob das so einfach wäre bei den riesigen Dampfrössern.

Heute und morgen veranstalten die Dampflokfreunde ab 10 Uhr ihr letztes Dampflokfest in Salzwedel. Noch ein letztes Mal können sich die Besucher an den alten Loks erfreuen und eine kleine Tour mitfahren. Im Frühjahr ziehen sie nach Wittenberge um. "Für Fotografen wollen wir im November noch einen Termin anbieten", sagt Vereinsvorsitzender Burkhard Bohn. "Wir haben hier in Salzwedel viel erlebt und einige Höhen und Tiefen durchgemacht", erzählt er.

Zunächst mieteten die Eisenbahn-Liebhaber 1993 einen Teil des Bahnbetriebsgeländes. Nachdem die Deutsche Bahn 1998 das Gelände nicht mehr nutzte, mieteten sie Lokschuppen und Gelände. Danach habe man sich über die Jahre gerettet, denn die Miete sei sehr hoch. "Da hat es schon manchmal sehr schlecht für uns ausgesehen. Aber wir haben es geschafft. Auch weil wir nie aufgegeben haben", sagt er.

Mittlerweile befinden sich knapp 40 Lokomotiven und Wagen im Besitz des Vereins. Diese brauchen viel Platz. Platz, den es auf dem derzeitigen Vereinsgelände nicht gibt. Neben der Miete gäbe es vor allem zwei Gründe für den Umzug, erklärt Bohn: "Die Substanz des Lokschuppens und der Gleise ist sehr schlecht." Und: "Wenn man so tolle Lokomotiven Instand hält, möchte man sie ja auch einmal fahren. Das ist in Salzwedel leider nicht möglich."

Erst zogen die Dampflokfreunde Lüneburg als Alternative in Erwägung. Doch dann traf Burkhard Bohn zufällig den Bürgermeister von Wittenberge. Dieser erklärte ihm, dass es in seiner Stadt eine große, marode Anlage gäbe, die ideal für seinen Verein sei. "Ich habe dem Wittenberger Stadtrat unseren Verein vorgestellt. Dieser hat einstimmig beschlossen, die Anlage zu sanieren. Das war für uns das Signal, dass die Stadt hinter uns steht", berichtet Bohn.

"Es ist ein gigantischer logistischer Aufwand"

Die Sanierungsarbeiten am neuen Standort haben bereits begonnen und sollen laut Burkhard Bohn im April abgeschlossen sein. "Dort haben wir dann tolle Bedingungen und eine betriebsfähige Gleisanlage. Wir können Ausfahrten in die Prignitz und zur Mecklenburgischen Seenplatte veranstalten", freut sich Dampflok-Liebhaber Bohn.

Doch nun wartet erstmal der Umzug auf die 65 Dampflokfreunde. Lokomotiven und Waggons müssen transportiert werden. "Die großen Maschinen müssen natürlich über die Schiene rollen. Alles andere wird auf Tiefladern nach Wittenberge gebracht. Es ist ein gigantischer logistischer Aufwand", erklärt Bohn. Der Umzug wird die Dampflokfreunde den gesamten Winter über beschäftigen. Spätestens im Mai sollen dann alle Eisenbahnen in Wittenberge angekommen sein.


Dutzende Fotografen wollten die alten Dampflokomotiven in Szene setzen.


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