Volksstimme vom 04.07.2011

Die "Schwarze Lady" pfeift zum Schlussakkord

"Fahrplan" der Dampflokfreunde wird am 12. Juli bekanntgegeben

von Oliver Becker Salzwedel Noch einmal öffneten die Salzwedeler Dampflokfreunde die Tore ihres Lokschuppens, um "Emma" und Co. eine Fahrt ins Freie zu gönnen. Für die Liebhaber alter Eisenbahntechnik ist es ein Ereignis, wenn die durch Dampf angetriebenen mächtigen Speichenräder sich langsam zu drehen beginnen und die tonnenschwere schwarze Lady gemächlich fortbewegen. Besonders die Kinder bekommen große Augen, denn dieser Anblick und die unmittelbare Nähe zu den Ungetümen ist wirklich einmalig. Aber wie lange noch ist es vergönnt, dieses lebendige Museum in unmittelbarer Stadtnähe zu haben? Wie stehen die Signale, wie geht es weiter? Vorsitzender Burkhard Bonn und sein Stellvertreter Dirk Endisch zucken mit den Achseln. Fakt ist, dass der 65 Mitglieder zählende Verein die dringend notwendigen Reparaturen am Lokschuppen nicht schultern kann. Allein die Dachsanierung koste einem Voranschlag zufolge 265 000 Euro. "Dann ist aber nur das Dach drauf", sagt Dirk Endisch, "was Sanitäranlagen, Tore oder Mauerwerksanierung kosten, ist noch gar nicht mit eingerechnet. Wir können es nicht, und Stadt und Kreis wollen nicht. Seit 2009 hat sich kein Vertreter der Stadt oder des Kreises hier wieder sehen lassen. Wie es weitergeht, wird am 12. Juli in einer Pressemitteilung kundgetan." Am Wochenende nutzten noch einmal zahlreiche Besucher die Möglichkeit, die Eisenbahntechnik in Groß und Klein zu bestaunen.

Ziel "BW Wittenberge"? Hajo Mittag und Karsten Lanzke (von links) lächeln, aber sagen nichts.

Die Modelleisenbahner aus Salzwedel, Ludwigslust, Bad Bodenteich und Dannenberg haben 111,1 Meter Gleise und 73 Weichen verlegt.

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