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03.-04.05.2025: Saisoneröffnung
Aktuelles
07.09.2018: Neuzugang 102 172-4
Am 5. September 2018 traf per Tieflader die Diesellok 102 172 als neues Exponat im "Historischen Lokschuppen Wittenberge" ein. Die Maschine gehört zur Baureihe 1021 der Deutschen Reichsbahn (DR), die mehr als 25 Jahre im Bw Wittenberge im Einsatz war.
Ende der 1960er-Jahre benötigte die DR moderne Dieselloks für den leichten Rangier- und Streckendienst. Aufbauend auf den Erfahrungen mit den Maschinen der Baureihen V 1510/V 1520 und V 23 plante die Reichsbahn jedoch eine Neuentwicklung. In Zusammenarbeit mit dem VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Babelsberg (LKM) entstand eine neue 220 PS starke Diesellok, die zunächst die Typen-Bezeichnung V 231 erhielt. Während der Motor und das Getriebe der Baureihe V 23 der DR nahezu unverändert übernommen wurden, waren der Fahrzeugteil, der Führerstand und die Aufbauten völlige Neukonstruktionen. Im Interesse besserer Laufeigenschaften wurde der Achsstand für die V 231 auf 3.560 mm verlängert. Außerdem wurden die Achsgabelstege, das Blindwellenlager und die Radsätze verstärkt. Im Sommer 1970 begann die Serienfertigung des Typs V 231, deren erste Exemplare die DR im Juli 1970 in Dienst stellte. Bis zum Januar 1971 lieferte der LKM Babelsberg insgesamt 157 Maschinen.
Die orangefarbene Lackierung und die kantige Form brachten den Dieselloks der Baureihe 1021 den Spitznamen "Gartenlaube" ein. In einigen Bahnbetriebswerken wurden die Maschinen auch als "Postkasten" bezeichnet. Das Bw Wittenberge erhielt im Herbst 1970 insgesamt sechs fabrikneue Maschinen der Baureihe 1021. Die kleinen Dieselloks wurden hier nicht nur im leichten Rangier- und Bauzugdienst eingesetzt, sondern bespannten auch Personen- und Güterzüge auf der als "Kreisringbahn" bekannten Strecke Perleberg–Karstädt–Berge–Perleberg. Erst am 28. Februar 1997 wurden die letzten drei "Gartenlauben" aus Wittenberge abgezogen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Maschinen, die seit dem 1. Januar 1992 als Baureihe 3121 bezeichnet wurden, erheblich an Bedeutung verloren. Bereits 1994 hatte die Deutsche Bahn AG (DB AG) mit der Ausmusterung der kleinen Dieselloks begonnen. Die letzten Exemplare hatten schließlich im November 2001 ausgedient.
Die Diesellok 102 172 wurde 1970 mit der Fabrik-Nummer 265.072 in Babelsberg gebaut. Nach der Endabnahme am 31. Oktober 1970 wurde die Maschine dem Bw Reichenbach (Vogtland) zugewiesen. Dort wurde die Baureihe 1021 u.a. von den Einsatzstellen Adorf, Falkenstein und Werdau für den Rangierdienst benötigt. 102 172 war äußerst standorttreu. Abgesehen von einem kurzen Gastspiel in Zwickau in den Jahren 1994/95 war die Maschine ausschließlich in Reichenbach (Vogtland) stationiert. Am 2. Juli 1997 verfügte die DB AG die seit 1992 als
312 172 bezeichnete Diesellok in den Schadpark und musterte sie schließlich am 30. Oktober 1997 aus. Bereits am 1. November 1997 erwarb ein Mitglied des Vereins "Lugauer Eisenbahnfreunde e.V." die Maschine, die später als Leihgabe an den Verein "Eisenbahnfreunde Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt e.V." abgegeben wurde. Auch nach dem Ende des Leihvertrages im Jahr 2014 verblieb die Maschine in Staßfurt. Ende 2017 erwarb schließlich die Salzland Rail Service GmbH die Diesellok und ließ sie nun nach Wittenberge bringen. 102 172 ist derzeit nur fahrfähig, eine betriebsfähige Instandsetzung ist jedoch geplant.
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