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Aktuelles

12.07.2012: Pressemitteilung

Die Weichen sind gestellt


Dampflokfreunde verlassen Salzwedel / Lokschuppen in Wittenberge wird Schaudepot
Wittenberge / Salzwedel (12.07.2012).

Heute übergab Rainer Bretschneider, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, den Fördermittelbescheid für die Sanierung des historischen Lokschuppens II und des Stellwerkes "Wm" an den Bürgermeister der Stadt Wittenberge, Dr. Oliver Hermann. Die Stadt Wittenberge erwarb im Jahr 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes (Bw) Wittenberge von der Deutschen Bahn AG. Das Industriedenkmal wird nach Abschluss der Bauarbeiten die neue Heimat der Dampflokfreunde Salzwedel e.V. (DLFS) und deren Fahrzeugsammlung. "Mit der Übergabe des Fördermittelbescheides sind die Weichen für den Umzug von der Altmark an die Elbe gestellt", freut sich Vereinsvorsitzender Burkhard Bohn.
Der im April 1994 gegründete Verein zählt etwa 65 Mitglieder und betreibt derzeit im ehemaligen Bw Salzwedel ein Eisenbahn-Museum, dessen Schwerpunkt Fahrzeuge der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) der DDR sind. Zum Bestand gehören neben sechs Dampf- und vier Diesellokomotiven mehrere Personen- und Güterwagen sowie eine der größten Draisinensammlungen in den neuen Bundesländern. Zu den Highlights zählen die für die Altmark und die Prignitz typische Dampflokomotive 50 3570 (Baujahr 1942) und die aus einer Zuckerfabrik stammende Lok 2 "EMMA" (Baujahr 1925), die zu verschiedenen Anlässen unter Dampf präsentiert werden. Außerdem unterhält der Verein einen Katastrophenzug (Lazarettzug) der ehemaligen DDR-Reichsbahn, der in erster Linie von der Nationalen Volksarmee und der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt wurde.
Bereits seit mehreren Jahren suchte der Verein ein neues Domizil für seine Fahrzeugsammlung. Der Kauf des Geländes in Salzwedel sowie die Instandsetzung der teilweise über 100 Jahre alten Gebäude und Anlagen war jedoch für den Verein nicht finanzierbar und mit zu großen Risiken verbunden. "Ohne das Angebot der Stadt Wittenberge hätten wir unsere Sammlung irgendwann schweren Herzens aufgeben müssen", beschreibt Burkhard Bohn, der Vereinsvorsitzende, die prekäre Situation der Dampflokfreunde. Er erinnert sich daher noch sehr gut an den ersten Anruf aus dem Rathaus der Elbestadt im Frühjahr 2009. "Wir haben von Ihren Problemen in der Zeitung gelesen. Bei uns gibt es ein historisches, denkmalgeschütztes Bahngelände, für das wir eine Nutzung suchen", hieß es aus Wittenberge. Das Angebot war für die Eisenbahn-Enthusiasten ein Glücksfall: Die Stadt übernimmt das Gelände des bereits seit Jahren nicht mehr genutzten ehemaligen Bw Wittenberge von der DB AG und will den Ringlokschuppen (Lokschuppen II), das dazu gehörende Verwaltungsgebäude, die Drehscheibe sowie die notwendigen Gleisanlagen mit Unterstützung des Landes sanieren und anschließend dem Verein für eine museale Nutzung zur Verfügung stellen. Damit bot sich den Dampflokfreunden die einmalige Möglichkeit, ihre ehrenamtliche Tätigkeit fortzusetzen. Daher beschlossen die Vereinsmitglieder bereits im Juni 2009 auf einer außerordentlichen Versammlung einstimmig, die Offerte aus Wittenberge aufzugreifen. "Die Vereinsmitglieder stehen voll hinter dem Vorhaben und freuen sich schon auf das neue Domizil", erklärt Burkhard Bohn. Er dankte im Namen der Dampflokfreunde den Vertretern der Stadt, des Landkreises Prignitz und des Landes Brandenburg für die großzügige Unterstützung, ohne die das Projekt nicht umgesetzt werden kann. Die Fahrzeuge der Salzwedeler passen sehr gut in das geplante Eisenbahn-Schaudepot in Wittenberge. Immerhin vier der vom Verein betreuten Dampflokomotiven trugen während ihrer aktiven Dienstzeit die Anschrift "Bw Wittenberge" an ihren Führerhäusern. In Wittenberge entsteht dadurch ein bedeutendes Technikdenkmal mit überregionaler Bedeutung, das das touristische Angebot der Stadt und der Region deutlich steigert.
Damit sind die Tage des Eisenbahnmuseums in Salzwedel gezählt. "Der Abschied fällt uns nicht leicht, doch es gibt keine andere Alternative dazu", stellt der Vereinsvorsitzende fest.
Der Verein lädt am 22. und 23. Oktober 2011 zum letzten Dampflokfest in der Altmark ein. Für den 21. Oktober 2011 ist ein "Tag des Eisenbahnfreundes" geplant, an dem extra für die Eisenbahn-Fotografen die Fahrzeuge zu verschiedenen Motiven aufgestellt werden. Anschließend beginnen die Vorbereitungen für den Umzug der Fahrzeugsammlung von der Altmark in die Prignitz. Das nächste Dampflokfest des Vereins gibt es dann voraussichtlich am neuen Standort Wittenberge.

Burkhard Bohn (1. Vorsitzender)
Dirk Endisch (2. Vorsitzender)

Staatssekretär Rainer Bretschneider, Bürgermeister Dr. Oliver Hermann und Vereinsvorsitzender Burkhard Bohn bei der Übergabe des Förderbescheides


Stichwörter: Umzug nach Wittenberge

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